LdN 397 Diskussion um Preise für E-Autos

Ich finde gerade auch in Foren wo mehrere Nutzer ihre Erfahrungen austauschen können die Anekdoten durchaus wichtig, denn reine Fakten finde ich außerhalb eines Forums leichter.

Aber dazu gehört eben auch deine Erfahrung mit dem Motorschaden. Ein Freund hatte bei seinem Golf zuletzt 3 Motorschäden, der erste wurde auf Garantie ausgetauscht, der zweite zumindest noch kostenlos eingebaut (den Motor musste er zahlen) und beim dritten hatte er die kompletten Kosten zu tragen.
Ich hatte bei einem Opel Vectra mit diversen Schäden am Motor zu kämpfen die sich insgesamt auch auf 4-5k summiert haben.
Mein Vater hatte vor 20 Jahren bei seinem BMW auch einen Motorschaden.

Sicherlich alles Anekdoten, aber in ihrer Masse zeigt das eben, dass die Sorge ein Akku könne kaputt geben real sein mag, in der Praxis aber nichts anderes als die Analogie zum Motorschaden beim Verbrenner ist.

Und es gibt ja schon die ersten Langzeiterfahrungen mit Akkus und die heute verbauten Akkus sind da nochmal besser.

1 „Gefällt mir“

Hat einer von den Dorfys hier mal bei der Gemeinderatssitzung nachgefragt, wann man mal an Ladesäulen denkt? Hier wurde Neubau eines NVZ nur genehmigt mit 2x 50 kW + 2x 22 kW Säulen. Fertig. Dazu gibt es 1x 150 kW und noch am Edeka 50 kW + 11 kW.
Dorf hat 10.000 Ew. Die Infrastruktur ist da, zumal auf dem Dorf eh 50% zu Hause laden „könnten“.

2 „Gefällt mir“

Das ist jetzt aber nicht klassisch „Dorf“. Meine Heimatstadt hat als Kleinstadt gerade mal 13.000 Einwohner und nur eine Stelle mit 8 Ladesäulen mit je 22KW. Zu Fuß aber schon teils erst mit über 30 Minuten Weg zu erreichen.

Ein Ausbau der Infrastruktur ist durchaus in der Fläche noch nötig, gerade auch weil die Zahl der Wohnungen im Vergleich zu EFH steigt, als Folge der Nachverdichtung.

10.000 Einwohner ist weit weg von einem Dorf :sweat_smile: zumindest in unserer Gegend.

Was macht ihr mit euren Autos oder wie viel Pech kann man haben? Noch nie von jemandem in meinem Umfeld gehört der einen kompletten Motorschaden hatte.

Aber gut…spricht ja für das Argument „gefühlte“ Gefahr das der Akku kaputt geht bzw die Laufzeit stark einbricht. Vermutlich im selben Prozentbereich.

Mein Beispiel grenz an anekdotische Evidenz, ist aber auch nur ein Beispiel, die Antwort darauf ist ähnlich schwach und grenzt an WhatAboutism.

Auf eine Aussage zur Reichweite eines funktionierenden Gerätes mit möglichen Ausfällen zu antworten ist einfach nicht folgerichtig.

Das beide Autotypen kaputt gehen können steht außer Frage. Man kann gern vergleichen wo das im Mittel öfter vor kommt, aber dann bitte sachlich. Das war aber nicht der Punkt an der Stelle.

Der Punkt an der Stelle ist die planbare Zuverlässigkeit auf lange Sicht. Im Autobildartikel werden durchaus lange Akkulaufzeiten angegeben,Mercedes da führend mit 250.000km, aber
und das ist der zu vergleichende Punkt an der Stelle,
auch auf die Ladeintervalle hingewiesen. Die sich eben verkürzen können. Der Tank beim Benziner bleibt eben immer gleich groß während die Reichweite bei einer Ladung bei aktuellen Akkus eben mit der Zeit abnimmt.
schauen wir den Bericht vom ADAC an

wird auch von einer Reduzierung nach 100.000 im genannten Beispiel auf 85% verwiesen. es wird auch darauf hingewiesen, dass der Effekt viel schwächer ist, alsan es vom Handy oder ähnlichem kennt, auf Grund der smart-Tech. Es bleibt aber dennoch ein Umstand, den man berücksichtigen kann.
Um mehr ging es in dies Punkt nicht und auch nicht darum für jeden persönlich einzuschätzen, in wie fern das ein Problem ist.

Für mich wäre es im Moment beispielsweise eines, da ich schon jetzt bei meinen Besuchen des Elternhauses kurz vor dem Ziel eine mehrstündige Ladepause einlegen müsste und daher selbtst, wenn ich jetzt ein etwas reichweitenstärkeres Auto im gleichen Preissegment kaufen würde, vermutlich dass die Strecke neu gerade so schafft, das Problem in ein paar Jahren wieder hätte. Den Benziner habe ich in 10Minuten vollgetankt und kann weiterfahren. Dies nur als Beispiel für Praxisnähe Überlegungen aus dem Alltag Ich stehe dem EAuto positiv gegenüber, aus diesem Rund und der fehlenden Verfügbarkeit am Wohnsitz UND Arbeitsplatz für Lademöglichkeiten aber habe ich noch keines. Und eben die Kosten. Und wenn ich dann abwäge, dann falle diese Argumente plus die geringeren Kosten einfach aktuell weiterhin für einen Verbrenner aus.

Fühlen Sie sich bitte nicht persönlich auf den Schlipps getreten, dann fällt es auch leichter sachlich zu bleiben und glei Hes mit gleichen zu besprechen. Anekdotische Evidenz mit WhatAboutism zu Beantworten wird uns beiden nicht gerecht und auch nicht der Plattform. Für den Hinweis mein Beispiel vlt damit zu relativieren, das es ein Erfahrungsbericht ist, danke, ergibt sich für mich allerdings auch von selbst.

Vielleicht können wir unsern dieser Stelle auf folgende Punkte einigen:

  1. das E-Auto wird eine der künftigen Möglichen Mobilitätslösungen sein, wenn nicht gar die primäre Lösung.

  2. Die Ladeinfrastruktur außerhalb größerer Städte und abseits der Autobahnen ist noch ausbaufähig.

  3. Das Angebot von E-Autos in allen Fahrzeugklassen und Preiskategorien ist ebenfalls ausbaufähig.

  4. Das E-Auto ist Stand heute noch nicht für jeden die ideale Lösung.

Mal so zusammenfassend

2 „Gefällt mir“

Niemand muss mit einem modernen Elektroauto eine mehrstündige Ladepause einlegen. Bei den gängigen Schnelladern sind es je nach Modell vielleicht 20 oder 30 Minuten und du musst ja auch nicht volladen. Wenn du „kurz vor dem Ziel“ eine Ladepause einlegen müsstest, dann kannst du kurz 10 Minuten an einem Schnellader anhalten, teilweise aufladen, dann die restliche Strecke fahren und dann am Ziel fertigladen, während du gemütlich einen Kaffee mit deinen Eltern trinkst.

Klar ist das ein bisschen eine Umstellung und erfordert einen Tick mehr Planung, aber auf der anderen Seite sparst du dir, wenn du daheim oder bei der Arbeit laden kannst, im Alltag den regelmäßigen Weg zur Tanke.

3 „Gefällt mir“

Hier kann ich als Tesla-Fahrer nur beipflichten…fahr auf unter 10% runter, nutze einen Tesla-Supercharger, einen ENBW-Schnelllader oder einen EWEGo-Ladepunkt und Du bist in unter 20 Minuten wieder bei 80-85% Ladestand.

Bedeutet, dass du, je nach Fahrweise wieder 300km fahren kannst.

Es stimmt natürlich, dass die Fahrzeug-Akkus über die Lebensdauer an Kapazität verlieren. Aber das ist, wie oben schon angedeutet, weit weniger als man landläufig so denkt.

Außerdem wäre es auch kein technisches Problem, den Akku austauschbar zu machen. Die Verbindung zwischen Akku und Fahrzeug wäre mit 2 dicken Leitungen (Plus und Minus) und einer Datenschnittstelle (z.B. CAN) erledigt.

Der Motor, mal als Vergleich, hat dagegen Anschlüsse für Luft, Treibstoff, Kühlwasser sowie mechanische Verbindungen zu Anlasser und Getriebe, elektrische Verbindungen zu Batterie und Motorsteuerung und so weiter. Und trotzdem kann man den Motor ausbauen.

Die Entscheidung den Akku fest einzubauen ist eine wirtschaftliche Fehlentscheidung der Industrie hinter der man mMn durchaus ein gewisses Kalkül vermuten kann. Nicht umsonst haben die Chinesen bereits Fahrzeuge mit Tauschakkus entwickelt, die es sogar vereinzelt in Europa gibt (Quelle)

Und das Problem der langen Ladezeit wäre auch gelöst und die Tankstellen hätten als Akku-Tauschstationen auch weiterhin eine Daseinsberechtigung.

1 „Gefällt mir“

Hab mal geschaut. Auf dem Weg von zu Hause zur Arbeit gibt es mit wenig Umweg 2 Ladestationen.
Je 2 Ladepunkte mit 11kw.

Da müsste man etwas mehr Zeit einplanen? Wieviel etwa?

Wenn du mit 50kW 20 min brauchst, brauchst du etwa das fünffache an Zeit zum voll laden, vorausgesetzt das Auto kann 3-phasig laden, das ist leider immer noch nicht bei allen so. In dem Fall kämen nur 3,6kW pro Stunde an. Bei 100kW funktioniert die Rechnung übrigens nicht, weil die 100kW meist nur in einem kleinen Spektrum wirklich erreicht werden, danach muss der Akku wieder abkühlen.
Oder anders gerechnet, wenn du 15kW auf 100km verbrauchst, hat du in 20 min knapp 30km nachgeladen.

1 „Gefällt mir“

Ok.

Bei 90 km pro Tag wären das mindestens 60 min Ladezeit, die ich also einplanen müsste, wenn ich weder zuhause noch auf der Arbeit laden kann.

Oder im Handyprinzip gedacht: bei etwa 250 km Reichweite eines gebrauchten E-Kleinwagens müsste ich bei rund 500km Fahrstrecke pro Woche mindestens 2x komplett vollladen, um knapp hinzukommen.

Ein gebrauchter Zoe hat meist einen 22kwh oder 41 kwh Akku.
Bei letzterem 300 km Reichweite laut Renault.

Also rund 2x 10h Laden bei 11kw Lader?

Ja, ich kann dir versichern, dass du bei einem 11kW-Lader, der nicht irgendetwas in der Nähe hat, das sich zu besuchen lohnt (Verein, Arbeit, Zuhause, Freunde, Lieblingsgaststätte, Kino) nicht glücklich werden wirst.
Bei uns sind eigentlich alle 11kW-Lader mittlerweile durch 50kW oder 100kW ersetzt. Womöglich sind wir wirklich etwas verwöhnt und Merkels E-Wald-Projekt ist zumindest in der Modell-Region doch nicht ganz gescheitert.

1 „Gefällt mir“

Wie gesagt, es wird wohl mal kommen, ich hab Geduld, solange muss der kleine Verbrenner noch halten.
:wink:

2 „Gefällt mir“

So sieht es bei mir auch aus. Das Auto das ich jetzt habe wird so lange gehalten bis sich irgendwas geklärt hat und meine Lebenssituation zum Angebot passt. Und wenn das 20 Jahre dauert ist das halt leider so…

Niemand hier würde nicht gerne auf ein E-Auto umsteigen wenn ich das richtig lese. Da werden hier einfach „Diskussionen“ geführt nur um des diskutieren willen wobei sich eigentlich um Grunde, zumindest die Forenteilnehmer, im Kern einig sind.

3 „Gefällt mir“

Naja, momentan sind 86% der Neuwagen Verbrenner.
Da sind viele dabei, die ohne Probleme umsteigen könnten.
Entweder sie verlassen sich darauf, dass die Politik noch mal grundlegende Änderungen an den Grenzwerten vornimmt oder da sind einige dabei, die aus Trotz und wieder besseren Wissens Geld verbrennen, einfach nur, weil sie Elektroautos doof finden.

1 „Gefällt mir“

Deshalb sage ich ja auch der Leute hier im Forum. Ist ja schon ne gewisse Blase hier.

4 „Gefällt mir“

Muss ja nicht immer der Motor sein, Werkstattbesuche sind allgemein sehr teuer und das wird sich beim E-Auto nicht ändern.
Im Bekanntenkreis benötigt jemand gerade einen neuen Akku für seinen Tesla. Kostenpunkt 20k €. Ist jetzt nicht für alle zutreffend aber passieren kann das schon, wie der Motorschaden beim Verbrenner.

Kannst du sagen was der Grund ist? Akku defekt oder ist ihm nur die Reichweite zu gering geworden? Bei Autobild gab es dazu vor ein paar Monaten auch etwas:

Auch dort wird zu Recht darauf verwiesen, dass ein kapitaler Motorschaden meistens auch einen wirtschaftlichen Totalschaden darstellt.