Antimuslimischer Rassismus und Transfeindlichkeit

Liebes Lageteam,

in den letzten Folgen ging es – notgedrungen – sehr viel um den Rechtsruck in Deutschland. Ich bin sicher, in der nächsten wird es auch über die Wahlen in Brandenburg gestern gehen. Ich habe den Eindruck, dass die Demokratie und die freiheitliche Grundordnung in Deutschland nicht nur in Gefahr sind, sondern bereits jetzt von einer Regierung angegriffen werden, die aus Angst vor der AfD nach rechts gedrängt wird. Getragen wird dieser Rechtsruck unter anderem nicht nur von russischen Spenden an die AfD und das BSW, sondern auch von einer seit Jahren andauernden Bot-Kampagne in den sozialen Medien, die versucht, rechte Themen in den Vordergrund zu rücken.

Wenn man sich anschaut, welche Themen diesen Rechtsruck vorantreiben, wird schnell klar, dass zwei sehr wichtige davon antimuslimischer Rassismus und Transfeindlichkeit sind. Ich glaube, diese Strategie geht auch deshalb auf, weil unter Medienschaffenden noch viel Unwissenheit zu diesen Themen herrscht.

Ein Grund, warum ich euren Podcast so gerne höre, ist, dass ihr nicht nur oberflächlich berichtet, sondern euch auch mit Themen, die ihr für wichtig erachtet, intensiver beschäftigt. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass mehr Menschen antimuslimischen Rassismus und Transfeindlichkeit erkennen und widerlegen können. Unsere Demokratie ist in größerer Gefahr, weil zu wenige Menschen – gerade Medienschaffende – in der Lage sind, das zu tun.

Ich würde mich deshalb sehr freuen, wenn ihr euch tiefer mit diesen Themen befassen und eventuell mit Expert*innen darüber sprechen könntet. Melina Borčak zum Beispiel hat ein unterhaltsames und informatives Buch geschrieben: Mekka hier, Mekka da und könnte für ein Gespräch eingeladen werden. Beim Thema Transfeindlichkeit könnte sich Felicia Ewert anbieten.

Vielen Dank und einen guten Start in die Woche,
Jan

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Dein Anliegen kann ich nur unterstützen.

Bei der Brandenburgischen Landtagswahl war schon bemerkenswert, wie schnell die Kommentatoren und Analysten über den im AfD-Wahlergebnis zum Ausdruck kommenden Rassismus hinweggingen.

Da haben viele ganz fest die Augen zu und weigern sich inbrünstig die unangenehme Wahrheit überhaupt nur zur Kenntnis zu nehmen.

Wie enorm verbreitet kultureller (d. h. im Wesentlichen: antimuslimischer) Rassismus ist, hat die letzte Mitte-Studie (Zick et al. 2023) offenbart:

Gegenüber den Vorjahren bleibt der generelle Unterschied zwischen Befragten aus Ost- und Westdeutschland unverändert. Dabei geht die Angabe, überwiegend im Osten aufgewachsen zu sein, durchgehend mit häufigerer Zustimmung zum kulturellen (41 zu 28 %) wie auch klassischen Rassismus (19 zu 7 %), zum Antisemitismus (15 zu 8 %), zum Hetero-/Sexismus (15 zu 11 %) und Klassismus (23 zu 16 %) einher.

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